Spitzendiplomat spricht über internationales Krisenmanagement
10. Juli 2008
Konstanz, 10.7.2008: Mit Gunter Pleuger schließt ein hochrangiger Diplomat am Montag, 14. Juli, die Vortragsreihe „Crisis and Intervention – or Crisis of Interventionism?“ an der Universität Konstanz ab.
Pleuger, der von 2002 bis 2006 als Botschafter die Ständige Vertretung Deutschlands bei den Vereinten Nationen in New York leitete sowie 2003 und 2004 Deutschland im Sicherheitsrat vertrat, setzt sich in seinem Vortrag mit den politischen und völkerrechtlichen Problemen multilateraler Krisenbewältigung auseinander.
Internationale Interventionen stehen immer wieder im Mittelpunkt der öffentlichen Kritik. Inwieweit darf bzw. inwieweit sollte die internationale Gemeinschaft in Krisenregionen eingreifen? Was wiegt mehr, der Schutz der Menschenrechte und die Verhinderung einer humanitären Katastrophe, wie z.B. jener in Ruanda 1994 oder aktuell in Darfur, oder die Achtung staatlicher Souveränität? Und werden humanitäre oder ähnliche Gründe beispielsweise von den USA nicht oft nur vorgeschoben, um eigene wirtschaftliche oder militärische Interessen durchzusetzen?
Gerade mit dieser letzten Frage hatte Gunter Pleuger sich auseinanderzusetzen, als 2003 im Sicherheitsrat über ein Eingreifen im Irak beraten wurde. Damals vertrat er die ablehnende Haltung Deutschlands zum Irak-Krieg. Sein Vortrag wird Fragen, die internationale Interventionen immer wieder aufwerfen, kritisch beleuchten und gleichzeitig interessante Einblicke in die „Welt der Vereinten Nationen“ geben.
Zu der Veranstaltung, die um 16.15 Uhr im Hörsaal R 611 der Universität Konstanz stattfindet, ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen.
Zur Vortragsreihe „Crisis and Intervention – or Crisis of Interventionism?“
Vom 10. Juni bis zum 14. Juli 2008 tragen renommierte Diplomaten, Politiker, Regierungsvertreter und Journalisten an der Universität Konstanz ihre Einschätzungen zum Thema humanitäre Krisen, Interventionen und die Rolle der internationalen Gemeinschaft und ihrer Organisationen vor. Die Reihe wird vom Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft (insbesondere dem M.A.-Programm „Public Administration and Conflict Management“) der Universität Konstanz organisiert.
Mehr über die Vortragsreihe